Harte Nuss

Vor ein paar Monaten war ich bei einer Freundin und kamen in einem Gespräch auf das Thema: Ich und die Männer.

Es stellte sich heraus, dass sie das auch spannend fand. Vorher war mir nicht bewusst, dass andere das interessiert, wie sich das zwischen mir und den Männern entwickelt.

Die Hauptaussage war: „Du bist eben eine harte Nuss und ich bin gespannt, wer es schafft dich zu knacken. Du musst mir unbedingt sofort erzählen, wenn es einer geschafft hat.“ Ich war mir nicht bewusst, dass das interessant für sie war. Darum fragte ich sie auch: „Warum findest du das interessant?“

Sie meinte: „Naja, du bist hübsch, klug und witzig. Daneben hast du hohe Standards und Ansprüche. Die Hürde dich zu erobern liegt sehr hoch und darum muss derjenige, der es schafft sie zu überwinden, etwas ganz besonderes sein. Und diesen Mann würde ich dann gerne kennenlernen.“

Ich muss zugeben, ich würde ihn auch gerne kennenlernen 😉

Sie hat mich zum Nachdenken angeregt, habe ich wirklich solch hohe Hürden erschaffen. Ja höchstwahrscheinlich :/ Aber so scheine ich wohl zu sein. Es ist nicht leicht mich zu überzeugen.

Da das wohl so ist, warte ich weiter auf meinen Nussknacker 😀

Naivität

Ich glaube ich gehe zu naiv mit dem Thema Liebe und Sex um.

Irgendwie gehe ich zu blauäugig durch die Welt.

Diese Woche zum Beispiel habe ich eine Jugendgruppe betreut, alle über 18 Jahre und Mädels und Jungs gemischt. Nun ja ich gehe irgendwie nicht davon aus, dass zwischen denen was laufen könnte.

Doch ich wurde eines besseren belehrt, auch wenn ich nicht wirklich offen etwas mitbekommen habe, so ist hinter meinem Rücken so viel passiert. Die einen klopfen an jede Türe und fragen nach Kondomen. Andere schlafen in fremden Zimmern und wieder andere weichen mir nicht mehr von der Seite.

Vieles habe ich einfach gar nicht mitbekommen, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass es in diesem Rahmen passiert. Ich dachte ja die unterhalten sich und verstehen sich gut. Denn so am Tag war nichts auffälliges zu beobachten gewesen. Es scheint so, als seien die „Gelüste“ erst am Abend ausgebrochen 🙂

Was mich so irritiert, ist meine eigene Naivität. Eigentlich sollte es in diesem Alter mehr als logisch sein, dass Liebe und Sex ein Thema für die jungen Erwachsenen ist. Für mich ist das aber nicht logisch, denn ich war in diesem Alter nicht so. Dies scheine ich auch auf die heutigen Jugendlichen zu übertragen und das ist ein Fehler.

Wie dem auch sei, jetzt weiß ich dass auch wenn Öffentlich nichts zu sehen ist, hinter verschlossenen Türen doch etwas passieren kann 😉

 

Herz verschenken?

Herz verschenken? Hm kann ich das überhaupt? Ich frage mich das wirklich. Vielleicht habe ich einfach ein kaltes Herz, ein Herz, das niemand zum klopfen bringen kann?

Herzklopfen? Was ist das? Ich weiß es einfach nicht. Will ich das überhaupt wissen?

Doch insgeheim will ich es schon wissen und in der hintersten verborgenen Ecke meines Herzens will ich auch, dass es mal für jemanden schlägt.

Sich das einzugestehen tut weh, denn ich habe nicht wirklich die Hoffnung, dass es jemals passiert.

Für den Anfang würde mir ja schon reichen, zu wissen, dass es für jemanden schlagen kann. Ich muss es ja nicht gleich verschenken, denn dazu ist es mir einfach zu wertvoll. Und ich habe Angst, dass es kaputt gemacht wird. Wer außer mir weiß denn schon, wie man mit ihm umgehen muss.

Wenn ich mein Herz mit einem Schatz vergleiche, dann wurde er eben noch nicht gefunden und ausgegraben. Vielleicht ist das Versteck so gut, dass es nur jemand finden kann, der dafür auch geeignet ist.

Und bis dahin bleiben die Fragen und abzuwarten.

Was macht die Liebe?

„Was macht die Liebe?“ Diese Frage kommt immer wieder auf, ich treffe auf alte Bekannte und Freunde, plötzlich ist sie da.

Ja ich weiß dass sie irgendwann in diesen Gesprächen darüber, was man so in letzter Zeit gemacht hat, auftaucht. Ich kann die Uhr danach stellen, nachdem man alle möglichen anderen Themen abgeklappert hat kommt es immer zwangsläufig zum Thema Liebe.

Und meine Antwort darauf? „Ach, die Liebe, alles beim Alten, nichts Neues … Nö ich habe ‚immer noch‘ niemanden kennen gelernt … Was? Nein, das finde ich nicht schlimm, ich kenne ja nichts anderes …“ So oder so ähnlich fallen dann meine Antworten aus.

Aber ich frage mich wirklich warum das Thema so interessant für andere Menschen ist? Warum interessieren wir uns für die Liebesgeschichten der anderen?

Selbstverständlich kann die Frage „Was macht die Liebe?“ auch mit der Frage „Hast du einen Freund?“ ersetzt werden.

Manchmal frage ich mich, ob bei meinen Freunden, die mich das fragen, nicht ein bisschen die Hoffnung mitschwingt, ich könnte ihnen mal etwas anderes erzählen. Das ein oder andere Mal hatte ich auch schon das Gefühl, das Ansprechen des Themas, im Bezug auf mich, wäre eine Last für sie. Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht einfach ist mit mir darüber zu reden. Doch es ist nun mal wie es ist und für mich eben völlig normal.

„Also, Ani, was macht die Liebe?“ „Die Liebe macht nichts. Jedenfalls mit mir macht sie nichts“ Dann ist erst mal Ruhe 🙂

Selbstliebe und Zufriedenheit mit sich selbst

Nachdem ich es jetzt schon mehrere Male vom Thema Selbstliebe hier gelesen habe, will ich mich nochmal intensiver damit auseinander setzen.

Bin ich zufrieden mit mir selbst? Oder meckere ich doch nur an mir herum? Also alles in allem bin ich zufrieden mit mir. Klar, wenn man es äußerlich betrachtet, gibt es immer die ein oder andere Stelle, die etwas straffer sein könnte 😉 Aber im Großen und Ganzen bin ich rein äußerlich super zufrieden mit mir.

Doch das können nicht alle von sich behaupten und ich muss zugeben es nervt mich manchmal schon, wenn wieder eine anfängt mit: ‚Ich bin  zu fett und mein Busen ist zu klein und findest du nicht auch, dass ich eine krumme Nase habe?‘ Puh darauf wirklich zu antworten ist gefährlich.

Was mich allerdings betrifft, so bin ich froh, dass ich solche Probleme nicht habe. Denn für sie sind es wirkliche Probleme.

Geht man mal vom Äußeren weg und besinnt sich auf sein Inneres. So ist es bei mir so, dass ich schon von mir behaupten würde, dass ich mich selbst liebe. Das soll nicht unbedingt egoistisch klingen. Sondern ist eher so gemeint, ich bin mit mir im Reinen. Und um es kitschig auszudrücken, Körper und Geist bilden eine Einheit. 😀

Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass ich mit dem Thema Liebe vs. Verliebt sein halbwegs gut umgehen kann.

Ich würde also sagen ich liebe mich selbst äußerlich und innerlich.

 

Einen Weg wie man sich selbst lieben lernen kann geht Lena-Kristin, die mich unter anderem zu meinem Beitrag inspiriert hat 😉

 

Über Selbstliebe nachdenken ist ja schön und gut. Doch wir müssen uns auch zeigen, dass wir uns lieb haben. Hier nun die nackte Wahrheit über mein eigenes Körperbild. Noch stehe ich bekleidet da und schaue mir das Abbild meines Gesichts im Spiegel an. Ich sehe müde aus. Zumindest liegt auf meinen Augen eine gewisse Schwere, […]

über nackt vor dem Spiegel – Liebe für den Körper — my natural healing

Falsche Hoffnungen

Auch wenn ich noch nie verliebt gewesen bin, ist es mir schon öfter passiert, dass ich anderen falsche Hoffnungen gemacht habe.

Meist war es mir nicht gleich bewusst. Ich war einfach ich selbst und dies hat wohl dazu geführt, dass Männer auf mich aufmerksam geworden sind. In der Häufigkeit der Fälle war dies überhaupt nicht meine Absicht. Ich habe mich in deren Gegenwart super wohl gefühlt und war froh darüber mal komplett ich zu sein. Im Nachhinein, bin ich zu der Erkenntnis gelangt, mein ich-sein ist der Grund für die plötzliche Aufmerksamkeit, die ich erhielt. Im Umkehrschluss war ich weniger ich selbst, wenn ich nicht wollte, dass ich Aufmerksamkeit bekomme.

Aber zurück zu den falschen Hoffnungen. Wenn ich merke, dass jemand sich bei mir Hoffnungen macht, versuche ich so schnell wie möglich dem Mann klar zu machen, dass es keinen Sinn hat. Denn ich finde, je länger er denkt, er hätte Chancen, desto schlechter geht es ihm, wenn ich ihn zurückweisen muss. Also erkläre ich mich zum Arschloch. Ich übernehme die gesamte Verantwortung für die Nicht-Nutzung der Chance. Klar meist tut es dem Mann weh, wenn ich das tue. Es hilft jedoch auch nicht, wenn ich weiterhin die Hoffnungen aufrechterhalte. Mit meiner Rolle als Arschloch habe ich mich mittlerweile abgefunden und ich muss zugeben, dass ich die Rolle auch auf gewisse Weise mag. 😀

Ich weiß natürlich nicht, ob das die Beste Methode ist, aber für ich fahre ich damit sehr gut. Ich finde es nur fair, wenn die Parteien klare Verhältnisse schaffen und sich nicht gegenseitig etwas vormachen. Denn falsche Hoffnungen aufrechtzuerhalten ist so was von unfair und ungerecht, so etwas macht man nicht.

Glücklich sein?

Wieso kann ich nicht glücklich sein, mit dem was ich habe? Doch das bin nicht ich, die sich diese Frage stellt. Nein, es sind die anderen in meinem Umfeld.

„Ich wünschte du wärst glücklich“, sagte neulich meine beste Freundin zu mir. Sie bezog sich dabei auf das Glück, dass man anscheinend durch Männer erfahren kann. Damit meinte sie nicht nur den sexuellen Aspekt, sondern auch das Glück im Leben an sich. Sie spricht davon, dass sie es mir wünschen würde, ich könnte dies einmal erfahren.

Ich fragte sie daraufhin: „Warum? Warum wünscht du mir das?“ Ihre Antwort war: „Weil du es verdienst. Du bist jung, hübsch und intelligent. Ich wünschte du würdest mal erleben können, was es heißt von einem Partner geliebt zu werden.“

Sie setzte Glück mit geliebt werden gleich. Ich zog aus ihrem Wunsch, dass sie denkt, ich sei mit meinem jetzigen Leben unglücklich.

Doch das stimmt nicht. Ich bin zufrieden wie es gerade ist. Okay ist Zufriedenheit und Glück sind unterschiedliche Sachen, aber im Moment bin ich glücklich mit dem was ich habe. Gerade liegt der Fokus bei mir auf anderen Dingen. Dinge die mein Leben verändern.

Ich messe Glück an anderen Dingen. Zum Beispiel daran, dass ich gesund bin, das Studium gut läuft und bald ein Ende finden wird. Und dass es meiner Familie gut geht. Ich habe ein Dach über dem Kopf und immer genug zum Essen. Ich beurteile mein Glück auch daran, wie es anderen Menschen geht. Menschen, die all „mein“ Glück nicht haben. Warum sollte ich also unglücklich über mein Leben sein?

Klar die „Baustelle“ Liebe besteht, doch wenn ich nicht darüber nachdenke, geht es mir gut, so wie es ist. Liebe würde ich als Bonus verstehen, neben dem anderen Glück, dass ich schon habe.

Brauch ich einen Mann?

Das ist eine gute Frage, wie ich finde. Denn darum geht es doch auch. Nicht nur, dass ich mit schon wünsche, einmal verliebt zu sein. Nein, es steht auch im Raum, ob dann im Umkehrschluss, ein Mann in mein Leben treten sollte?

Wenn ich so überlege, brauche ich um mein Leben zu führen, nicht wirklich einen Mann.

Ich kann viele Tätigkeiten, für die meine Freundinnen unbedingt „ihren“ Mann brauchen, alleine erledigen. Sei es, so klischeehaft das klingt, Reifen wechseln, Schränke zusammenbauen, Nägel in Wände hämmern … All das kann ich zum Beispiel selbst und brauche dafür keinen Mann. Schwieriger wird es dann beim Waschmaschinen hoch tragen, da fehlt mir dann doch die Kraft 😉

Für all die anderen Sachen, vor allem die Liebesdinge, scheint man schon einen Mann zu brauchen. Doch davon habe ich ja keine Ahnung. Ich weiß nicht wie es sich anfühlt, in Sachen Liebe einen Mann zu brauchen. Daher kann ich auch nicht sagen, ob ich ihn dafür brauche.

Spreche ich mit meinen Freundinnen darüber, kommen Kommentare: „Glaub mir Ani, es gibt Dinge, die kann nur ein Mann.“ Oder „Du wirst es schon noch selbst erleben, dann kannst du es verstehen.“ -> Ja toll und jetzt?

Was nützen mir solche Kommentare, nichts, aber rein gar nichts.

Insgesamt gesehen, brauche ich aktuell keinen Mann. Zumindest vermisse ich ihn nicht so wirklich (wie auch, wenn ich nicht weiß was ich vermissen soll? siehe Vermissen? ).

Ich dachte, ich wäre allein mit diesem „Problem“

Noch nie verliebt sein, darum dreht sich dieser Blog. Bevor ich mich entschieden habe, ihn zu schreiben, war ich im Internet unterwegs. Ich wollte wissen, ob ich alleine mit dieser „Problematik“ bin.

Dabei bin ich auf diesen Artikel gestoßen:

Beitrag über eine 35-Jährige, die auch noch nie verliebt war:

SZ-Magazin

Es war so unglaublich, ständig war ich am nicken. Ja genauso geht es mir auch. All diese Sachen treffen auch auf mich zu. Das war das Erste Mal, dass ich mich nicht mehr so alleine gefühlt habe. Zu wissen, dass andere auch so denken und fühlen, war irgendwie beruhigend.

Die Beruhigung hielt allerdings nicht so lange an, denn dann kamen mir wieder die Gedanken. Und was mache ich jetzt mit der Info? Bringt sie mich weiter? Verändert sich dadurch etwas?

Naja verändert hat sich schon ein bisschen, durch diesen Artikel fällt es mich leichter zu verstehen, dass es kein rein individuelles „Problem“ ist. Das war schon sehr gut zu wissen. Weil ich inzwischen schon begonnen hatte an mir zu zweifeln. Bist du noch ganz „normal“? Bist du ein Freak?

Als normal würde ich es trotzdem nicht beschreiben, aber als unnormal dann auch nicht mehr.

 

 

 

 

 

Gastbeitrag

Ich könnte jetzt sagen, wenn ich das alles gewusst hätte, dann… Aber das wäre Blödsinn und ich würde es mir sehr einfach machen. Ich würde wahrscheinlich wieder alles von mir wegschieben und die Schuld bei anderen suchen. Ich könnte Vorwürfe verteilen und Ausreden suchen, die mich von meiner Verantwortung befreien, aber die Wahrheit ist, ich […]

über Ein eingebildetes Leben — SK und wie er die Dinge sieht

Er hat genau das gewagt, er hat sich verliebt. Obwohl oder gerade deshalb, weil er das Gefühl bisher nicht kannte. Oder besser gesagt, nicht wusste, wie es sich wirklich anfühlt.

Durch diesen Beitrag ist mir bewusst geworden, dass es nicht ungewöhnlich scheint, dass manche Menschen gar nicht wissen, was wirkliches verliebt sein bedeutet.

Früher dachte ich, es bin nur ich , die es nicht weiß.

Natürlich weiß ich, dass ein Unterschied besteht zwischen Menschen, die glaubten sie wären schon mal verliebt gewesen und mir. Mir die noch nicht mal dieses Gefühl kennt.

Doch auch nach diesem Bericht bin ich weiterhin der Meinung, dass es sich lohnt sich mal zu verlieben. Zwar wurde die Liebe des Gastbeitrags nicht erwidert. Aber schon allein, die Aussage, dass er es dennoch nicht bereut, stimmt mich hoffnungsvoll.